Theater Barsch
Wer auf der Welt
Wohin treibt der Mensch, wenn er aus dem Raster der Gesellschaft fällt? Was geschieht mit seiner Sprache und wie verändert sich sein Körper, wenn er den Zugang zum Arbeitsmarkt verliert und er immer weniger wahrgenommen wird?
In seinem Stück „Wer auf der Welt“ stellt der junge Basler Autor Lukas Linder zwei Figuren ins Zentrum, denen die Glücksverheissungen des freien Marktes verwehrt bleiben: Steinkopf, der gerade seine Stelle verloren hat, begegnet Ulla, der Kioskfrau, bei der er seinen Lottoschein einlösen will. Aus dem grossen Traum vom Millionengewinn wird aber nichts werden, denn der Kiosk wurde soeben von oberster Stelle wegrationalisiert. Ihrer Lebensgrundlage beraubt, schmieden die beiden einen spektakulären Plan: Steinkopf soll Ulla entführen. Das Lösegeld wollen sie sich teilen. Unklar ist nur eines: Wer soll überhaupt erpresst werden? Die Kiosk AG, die Lottogesellschaft oder am besten gleich die ganze Welt?
Angelegt als verhindertes Roadmovie erzählt „Wer auf der Welt“ von Träumen, die zu gross sind, um darin zu leben und gleichzeitig von der Verletzbarkeit des Menschen, der nicht mehr den Schutz der Gesellschaft geniesst. Aus der tristen Realität führt die Inszenierung die Protagonisten in ein Traumspiel, in dem die Umsetzbarkeit ihrer Wünsche und Perspektiven auf die Probe gestellt wird.
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Besetzung
Konzept, Regie: Jonas Gillmann
Text, Dramaturgie: Lukas Linder
Spiel: Julius Griesenberg, Daniel Mangisch, Patricia Nocon
Bühne, Licht: Philipp Berweger
Kostüme: Cornelia Peter
Produktionsleitung: Johanna Rees
Œil extérieur: Rahel Nebiker
Mit freundlicher Unterstützung der Stiftung Edith Maryon, der DOMS-Stiftung und der Jubiläumsstiftung der Basellandschaftlichen Kantonalbank.
Vorstellungen
9.9.2011, 19 Uhr, Roxy Saal, PREMIERE
10.9.2011, 19 Uhr, Roxy Saal, Marathon 3
11.9.2011, 17 Uhr, Roxy Saal
Zur Gruppe
Theater Barsch wurde 2009 von Autor Lukas Linder und Regisseur Jonas Gillmann ins Leben gerufen. Gemeinsam wollen sie klassische Formen des Erzähltheaters mit zeitgenössischer Körper- und Bewegungssprache verbinden. In ihrer ersten Produktion „Riesenschritte“ die 2010 im Basler Zollfreilager uraufgeführt wurde, inszenierten sie mit der Seiltänzerin Nadine Tobler, eine Begegnung zweier Menschen zwischen Luft und Erde, Freiheit und Zwang. Zwischenräume sind es, nach denen die Gruppe sucht: Sowohl in den Geschichten der Figuren, als auch in deren Umsetzung auf der Bühne.